Die Versorgung Neugeborener
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Glykogenosen
Allgemeines:
- Speicherkrankheiten mit Anhäufung von Glykogen in Leber und Muskulatur
- Störungen im Glukosestoffwechsel
- Die Inzidenz aller Typen zusammen beträgt 1:25 000. Am häufigsten sind die Typen Ia und VI
- Fast alle werden autosomal rezessiv vererbt
- Die Diagnose erfolgt durch die quantitative Bestimmung und die histologische Beurteilung des Glykogens in der Leber oder im Muskel sowie durch Enzymaktivitätsbestimmungen und molekulargenetisch
Glykogenose Typ I (M. v. Gierke):
- Defekt der Glukose-6-Phosphatase führt dazu, daß keine Glukose aus Glykogen oder durch Glukoneogenese aus Fruktose, Glycerin oder Galaktose freigesetzt werden kann
- Daraus resultieren rezidivierende Hypoglykämien mit Krampfanfällen, eine Hepatomegalie, Wachstumsrückstand und ein puppenähnliches Aussehen. Außerdem existieren manchmal eine Blutungsneigung und eine Vergrößerung der Nieren. Bei den Unterformen 1b und 1c entwickelt sich außerdem eine Infektneigung aufgrund einer Neutropenie und Leukozytenfunktionsstörung
- Im Labor fallen Hypoglykämien, sowie eine Laktatazidose, Hypertriglyceridämie, Hyperurikämie und leichte Transaminasenerhöhung auf
- Glukagongabe führt nicht zu einem Anstieg der Blutglukose sondern nur zu einem Anstieg des Laktats
- Therapie: Häufige oder kontinuierliche Glukosezufuhr zur Vermeidung von Hypoglykämien. Nachts kann die Gabe durch Sondierung erfolgen oder durch orale Einnahme von ungekochter Maisstärke, aus der Glukose langsam freigesetzt wird. Vermeidung von Laktose, Saccharose und Fruktose
Glykogenose Typ II (M. Pompe):
- Intralysosomale Speicherung von Glykogen durch Mangel an alpha-1,4-Glukosidase
- Infantile Form: Trinkschwäche, muskuläre Hypotonie (floppy infant), Wachstumsverzögerung, hypertrophe Kardiomyopathie
- Juvenile und adulte Form: Auf Skelettmuskulatur begrenzt
- Eine Enzymersatztherapie ist teilweise möglich
- Die Prognose der infantilen Form ist schlecht, die der juvenilen und adulten Form wird durch die Beteiligung der Atemmuskulatur bestimmt
Glykogenose Typ III (M. Cori):
- Defekt der Amylo-1,6-Glukosidase
- Klinik: Hepatomegalie, Hypoglykämie, Hyperlipidämie, Transaminasenerhöhung. Die symptomatik ist jedoch weniger stark ausgeprägt als bei der Glykogenose Typ I, es können jedoch zusätzlich eine Kardiomyopathie, Muskelschwäche und Muskelschwund auftreten
- Therapie wie bei Glykogenose Typ I, bei Muskelbeteiligung proteinreiche und fettarme Ernährung
- Die Prognose wird durch die Muskelbeteiligung bestimmt
Glykogenose Typ IV (M. Andersen):
- Defekt der Amylo-1,4-1,6-Transglukosidase (branching enzyme)
- Progredient verlaufende Leberzirrhose mit schlechter Prognose
- Eine Muskelbeteiligung ist möglich
- Therapeutisch sollte frühzeitig eine Lebertransplantation erfolgen
Glykogenose Typ V (M. McArdle):
- Defekt der Muskelphosphorylase
- Muskelschwäche und Muskelkrämpfe nach kurzer intensiver Belastung. Besserung der Symptomatik unmittelbar nach kurzer intensiver Anstrengung. Bei Erwachsenen Myoglobinurie
- Diagnose: Fehlender Anstieg des Laktats nach Belastung. Erhöhung von CK und LDH. Enzymaktivitätsbestimmung und Mutationsanalyse
Glykogenose Typ VI (M. Hers):
- Defekt der Leberphosphorylase
- Klinik: Milder Verlauf mit Hepatomegalie und Hypoglykämien
Glykogenose Typ VII (M. Tauri):
- Defekt der Phosphofruktokinase
- Symptomatik wie Glykogenose Typ V: Belastungsintoleranz zum Teil mit Übelkeit und Erbrechen. Außerdem besteht eine kompensierte hämolytische Anämie
Glykogenose Typ 0:
- Ein Glykogensynthetase-Mangel führt dazu daß zuwenig Glykogen synthetisiert wird
- Hypoglykämien die nicht auf Glukagon ansprechen