Die Versorgung Neugeborener
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Angelman-Syndrom
Ätiologie:
- Mikrodeletionssyndrom das den Abschnitt 15q11-13 betrifft
- Das Angelman-Syndrom tritt auf, wenn die Deletion auf dem maternalen Chromosom 15 liegt
- Liegt die Deletion auf dem paternalen Chromosom 15 tritt ein Prader-Willi-Syndrom auf (Genomic imprinting, s.u.)
Häufigkeit:
Symptomatik:
- Mikrozephalus, Prognathie, hervorstehende Zunge, breite Mundspalte, verminderte Pigmentierung von Choroidea, Iris, Haut und Haaren, weiter Zahnabstand
- Lachanfälle, schweres Anfallsleiden, fehlende Sprachentwicklung, mentale Retardierung ist stärker ausgeprägt als beim Prader-Willi-Syndrom, Ataxie mit ruckartigen Armbewegungen, Hypotonie, Hyperreflexie, charakteristische Armhaltung mit gebeugtem Handgelenk und Ellenbogen
- Von Angelman (1965) wurden die Kinder als "puppet children" bezeichnet, weshalb die Erkrankung für kurze Zeit auch "Happy puppet Syndrom" genannt wurde
Diagnose:
- FISH bzw. molekulare Diagnostik
- Charakteristische EEG-Veränderungen
- Milde kortikale Atrophie in CT oder MRT
Genomic imprinting:
- Vermutlich verursacht durch eine unterschiedliche DNA-methylierung der maternalen (bei AS und PWS methyliert) und der paternalen (nicht methyliert) Chromosomen.
- Diese Prägung ist nicht nur in der Embryonalentwicklung von Bedeutung sondern auch darüber hinaus.
- Genomic Imprinting spielt auch eine Rolle bei der Entstehung kindlicher Tumoren.
- Beim Prader-Willi-Syndrom in 1-2% sowie beim Angelman-Syndrom in 30-40% der Fälle werden genetische Mutationen in der Imprinting-Steuerung als ätiologisch ursächlich angesehen. Ferner kann es zu uniparentalen Disomien kommen, d.h. beide Chromosomen 15 stammen von der Mutter bzw. dem Vater (2% beim AS, 20% beim PWS). Des weiteren kann das dem Imprinting unterliegende Effektorgen mutiert sein: bei 20-30% der Angelman-Patienten liegen Mutationen im UBE3A-Gen zugrunde, dessen Produkt vor allem im Gehirn und Kleinhirn am Abbau von Proteinen beteiligt ist (Wiederholungsrisiko für weitere Kinder bei Vorliegen dieser Mutation bei der Mutter des Patienten 50% da quasi autosomal dominanter Erbgang).
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