Down-Syndrom
(Trisomie 21)
Epidemiologie:
- Häufigkeit: 1 pro 700 Neugeborene
- Die Häufigkeit des Down-Syndroms steigt mit dem Alter der Mutter an: 1:1000 bei 30 jährigen Müttern, 1:100 bei 40 jährigen Müttern
Ätiologie:
- In 95% der Fälle liegt eine freie Trisomie 21 durch non-Disjunction in der elterlichen Mitose oder Meiose
- In den übrigen Fällen liegen Robertson'sche Translokationen oder Fusionen z.B. der Chromosomen 14 und 21 oder zweier Chromosomen 21 vor (familiär oder de novo). Deshalb sollten bei Vorliegen eines Down-Syndroms die Karyotypen beider Eltern bestimmt werden, um balancierte Translokationen feststellen zu können und damit Aussagen über das Wiederholungsrisiko zu ermöglichen.
- Mosaike
Klinik:
- Flaches Gesicht, Sattelnase, mongoloide Lidachsen, Epikanthus (Lidfalte, in der Regel am inneren Lidwinkel, bei gesunden Neugeborenen fast immer vorhanden), dysmorphe Ohrmuscheln, große Zunge und dadurch bedingt häufig offenstehender Mund
- Auffälligkeiten der Augen wie Katarakt, Strabismus, Nystagmus, Brushfield-Spots (weiße Flecken) auf der Iris, blockierte Tränenwege
- Vierfingerfurche, Einwärtsbewegung der Kleinfinger (Klinodaktylie) Sandalenfurche (großer Abstand zwischen 1. und 2. Zehe)
- Muskelhypotonie, Plumper Gang, Hypermobilität der Gelenke
- Minderwuchs, Adipositas
- Verzögerte intellektuelle Entwicklung: Der durchschnittliche IQ liegt bei 50 mit starken interindividuellen Schwankungen
- Herzfehler (in 30-40%), v.a. Septumdefekte
- Anomalien des Gastrointestinaltrakts (12%): Ösopagotracheale Fisteln, Duodenalatresie oder -stenose Pankreas anulare, Megakolon, Anusatresie
- Immunschwäche mit erhöhter Infektionsneigung
- Erhöhte Rate an Leukämien (v.a. akute Leukämien) und anderen Malignomen
- Hypothyreose
- Atlanto-axiale Instabilität
- Sterilität bei Männern, Frauen können Kinder gebären
Diagnose:
- Klinik
- Karyogramm
Therapie:
- Bei Neugeborenen Screening auf assoziierte Organfehlbildungen
- Behandlung der assoziierten Symptome
- Psychosoziale Betreuung
- Krankengymnastik aufgrund der Muskelhypotonie
- Betreuung und genetische Beratung der Eltern
Weitere autosomale Trisomien:
- Trisomie 13 (Pätau-Syndrom):
- Häufigkeit 1:5000
- Mikrozephalie, Aplasie des Corpus callosum, Mikrophthalmus, Kolobome, LKG-Spalte, Flexionskontrakturen der Finger, Wiegenkufenfüße, Polydaktylie, Herz- und Nierenfehlbildungen
- zu 80-90% letal im 1. LJ
- Trisomie 18 (Edwards-Syndrom):
- Häufigkeit 1:3000
- Mikrozephalie, Hypertelorismus (weiter Augenabstand), kleiner Mund, Flexionskontrakturen der Finger, Wiegenkufenfüße, Klumpfüße, Herz-, Nieren- und ZNS-Fehlbildungen
- zu 90% letal im 1. LJ